1.
It is ein Boiken kamen in Land,
dat wold so gerne denen.
De Moder to der Dochter sprack:
‚Wat will wi Henselin geven?‘
2.
‚Köpet em einen grauen Rock,
Scho mit schmalen Remen:
Henselin is ein mojer Gesell,
he kann it wol vordenen.‘
3.
‚Henselin‘, sedese, ‚Henselin,
kanstu wol Korne schniden?
Min Hus und Hoff is fern van hier,
min Korn an jenner Heide.‘
4.
‚Dörschen und messen kann ick wol,
ick kann wol Korne schniden;
lat juw Döchterlin mit mi gan,
ick wil er leren upbinden.‘
5.
Se nemen Kese und Brot in den Sack,
se gingen up den Acker.
Henselin schneed, dat Korn was lank,
dat Megdelin band so wacker.
6.
Do se it wol gebunden hadd,
se kond’t nick lenger liden;
se gink wol vor den Schnider stan:
‚Könne gi min Röckelin widen?
7.
It schadet mi nedden und baven nicht,
feilt mi an beiden Siden,
und wenn ick aver de Straten ga,
so sehen mi na de Lüde.‘
8.
‚Medelein‘, sed he, ‚Megdlin,
gi möten de Tit vorbeiden:
wenn de negen Maand umme sind,
juw Röcklin werd sick widen.‘
9.
Und do de negen Maand um wern,
darto de negen Dage,
do sach men dat Finsmegdelin
ein schön Kindlin dragen. —
10.
Nu rad ick allen Megdlin junk,
de Megdlin willen bliven,
dat se nicht mer mit Henselin gan,
mit Henselin Korn to schniden.